Heute ging es schon früh los: Um 06:00 Uhr sind wir aufgestanden und nach einem leckeren Frühstück mit selbstgemachtem Schoko-Porridge startete unser Ausflug nach Halmstad. Auf dem Programm stand unser Stadtspiel – und das sollte richtig spannend werden.


Empfang im Rathaus
Der erste Programmpunkt führte uns ins Rathaus von Halmstad. Dort wurden wir von der ranghöchsten Kommunalpolitikerin der Schwedischen Sozialdemkrat*innen, und weiteren Abgeordneten empfangen worden. Im Plenarsaal bekamen wir einen Eindruck davon, wie Ratssitzungen in Halmstad ablaufen und konnten anschließend unsere Fragen stellen. Besonders spannend war das Thema Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen: Auf unsere Nachfrage erfuhren wir, dass es in Halmstad leider kein Kinder- oder Jugendparlament gibt. Umso überraschter waren die Politiker*innen als wir von Neukölln erzählten – dort gibt es ein aktives Kinder- und Jugendparlament, das echte Mitspracherechte hat.


Start ins Stadtspiel

Nach diesem gelungenen Austausch haben wir uns vor dem Rathaus gesammelt und sind in den Nörre Park gelaufen. Dort warteten bereits die roten Moskitos auf uns, die die verschiedenen Stationen betreuten. Die Gruppen wurden aufgeteilt und los ging es: •

Marktplatz: Rund um einen Brunnen mit Fabelwesen und einem Bullen in der Mitte sollten die Kinder herausfinden, was dieses Motiv bedeutet und welchen Bezug es zu Europa hat. „Europe and the Bull“ Dafür mussten sie Passant*innen befragen – ein direkter Kontakt mit den Menschen aus Halmstad.
Große Kirche: Hier wartete die Geschichte der „Falkenmaus“, die gerade von dem Schiff „Najaden“ kam und auf ein Geheimnis stieß. Jede Gruppe sollte kreativ aufschreiben, was es mit diesem Geheimnis auf sich hat. (Die Ergebnisse werden wir beim Kulturfest vorlesen!)🫣Bibliothek: In der eindrucksvollen Bibliothek gab es eine besondere Aufgabe: ein Buch finden, in dem die „Internationale“ auf Schwedisch abgedruckt ist. Gemeinsam haben wir die erste Strophe und den Refrain gelernt und draußen sogar mit Ukulele und Gitarre gesungen.
Altes Stadttor: Dort warteten wieder zwei Moskitos mit einer sportlichen Herausforderung – dem Monkey Dance! Die Kinder hatten den Auftrag, Passant*innen zu gewinnen, die mittanzen. Besonders genial: Eine Parlamentarierin, die wir schon im Rathaus getroffen hatten, machte spontan mit.
Schwedische Leckereien: Hier erhielten die Gruppen 70 Kronen und kauften sich eine typische schwedische Süßigkeit, die sie dann gemeinsam probierten.
Ehemaliges Schulschiff: Eigentlich sollten die Kinder die Geschichte dieses Schiffes herausfinden – doch stellte sich heraus: Das Schiff ist mittlerweile nach Norwegen verlegt worden. Macht nichts, wir konnten trotzdem einige Fragen klären und die Kinder waren genauso neugierig.

Mittagspause & Schwedischen Kronen -Taschengeld

Nachdem alle Stationen gemeistert waren, trafen wir uns wieder im Park, aßen unsere Lunchpakete und zogen in Kleingruppen los.
Doch das war gar nicht so einfach: In Schweden wird kaum noch mit Bargeld bezahlt, und an den Automaten gibt es das Geld nur in 500-Kronen-Scheinen. Damit jede*r sein persönliches Taschengeld (z. B. 150 Kronen) bekommen konnte, mussten wir kreativ werden: Wir gingen mit einigen SJlern in den Supermarkt, jede Person kaufte eine Kekspackung, und mit dem Wechselgeld konnten wir das Taschengeld passend auszahlen. Eine Methode, die sich bei uns schon im letzten Jahr bewährt hat!😇

Mit Kronen im Portemonnaie zog es die Kinder in kleinen Gruppen los: Eis essen, Süßigkeiten kaufen, ein kleines Spielzeug oder etwas zu trinken – jede*r fand etwas für sich.
Zitat von einem Mitglied aus der F-Gruppe Schneehasen: „Das war so toll! Endlich konnte ich mal selbst entscheiden was ich kaufe und niemand hat mich ermahnt.“ (Liebe Eltern: Dem Kind geht’s gut, es ist glücklich, die Zähne sind geputzt und alles wurde solidarisch geteilt.“) ansonsten bleiben alle anderen Infos beim Kind:)

Weiter unten findet ihr eine Erklärung, warum wir das so machen mit dem selbstverwalteten Taschengeld.

Danach trafen wir uns wieder am Park, stiegen in den Bus und machten uns auf den Rückweg.
Ein rundum erlebnisreicher Tag in Halmstad ging damit zu Ende – voller Begegnungen, Abenteuer und neuer Eindrücke von Politik, Kultur und Alltag in Schweden.

Und hier wieder ein schöner Sonnenuntergang.

Wir lassen die Kinder selbstverwaltet mit ihrem Taschengeld umgehen, weil sie dadurch Schritt für Schritt lernen, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Sie können an der Taschengeldbank ihr Taschengeld, dass je nach Ring gestaffelt überall gleich ist, selbstständig verwalten.
Sie erfahren, wie es ist, wenn man mit einem begrenzten Budget etwas plant, Wünsche gegeneinander abwägt und auch einmal auf etwas Größeres spart. So entwickeln sie Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit und ein realistisches Gefühl für den Wert von Geld.
Gerade der Umgang mit Bargeld ist dabei wichtig: Wenn die Kinder Scheine und Münzen in der Hand halten, spüren sie ganz konkret, was Ausgeben bedeutet. Im Gegensatz zu einer Karte oder einer App, wo Geld nur digital „verschwindet“, verinnerlichen sie beim Bargeld die tatsächliche Endlichkeit. Das sichtbare Wenigerwerden des Geldes schärft ihr Bewusstsein dafür, dass man nicht alles sofort haben kann, sondern Entscheidungen treffen und Prioritäten setzen muss.
So wird der Umgang mit Taschengeld nicht nur zu einer finanziellen Übung, sondern auch zu einer wichtigen Form in der Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Alltagskompetenz.

2 Kommentare

  1. Liebe Falken, liebe/r Erzähler/in,
    Es ist so herrlich, wie ihr uns Eltern mit auf Eure Reise nehmt!
    Jeden Tag freuen wir uns über die Erzählungen und Bilder Eurer Erlebnisse und Abenteuer in Schweden.
    Ihr erlebt gerade so eine tolle Zeit miteinander, in einer tollen Gemeinschaft, in der Natur… Besser geht’s einfach nicht!
    Wir wünschen Euch weiterhin ganz viel Spaß.
    Wir sind weiterhin gespannt, was ihr alles zu berichten habt!
    Vielen Dank schonmal für alles!

    Liebe Grüße aus Wendisch-Rietz

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